Vipassana ist eine alte indische Meditationstechnik und eine geradlinige, praktische Methode zur Reinigung des Geistes durch Selbstbeobachtung. Vipassana bedeutet, die Dinge so zu sehen, wie sie wirklich sind.
Die Technik wurde von Gotama, dem Buddha, vor mehr als 2500 Jahren wiederentdeckt und von ihm als universelles Heilmittel gegen universelles Leid gelehrt, d.h. als eine Kunst zu leben. Ihr letztendliches Ziel ist die vollständige Beseitigung geistiger Unreinheiten und das daraus resultierende höchste Glück der vollständigen Befreiung.
Als ein Weg der Selbsttransformation durch Selbstbeobachtung konzentriert sich Vipassana auf die tiefe Verbindung zwischen Geist und Körper, die durch disziplinierte Aufmerksamkeit auf die körperlichen Empfindungen direkt erfahren werden kann. Der Meditierende lernt zu erkennen, wie der Geist durch ständiges, meist unbewusstes Reagieren auf die kontinuierlich erfahrbaren körperlichen Empfindungen zu einem Verhalten konditioniert wird, das ihm letztlich schadet und ihn leiden lässt. Es ist diese auf Beobachtung basierende, selbsterforschende Reise zur eigentlichen Ursache des Leidens, die geistige Unreinheiten auflöst und zu einem ausgeglichenen Geist voller Liebe und Mitgefühl führt.
Die Praxis der Vipassana-Meditation beinhaltet die Befolgung der Prinzipien des Dhamma, des universellen Naturgesetzes. Die Meditierenden beschreiten den Edlen Achtfachen Pfad, der in die drei Teile von Sila (ethisch-moralisches Verhalten), Samadhi (Konzentration, Herrschaft über den Geist) und Pañña (Weisheit, Einsicht) eingeteilt wird.
Um Vipassana zu erlernen, ist es notwendig einen 10-tägigen Kurs unter der Leitung eines qualifizierten Lehrers zu absolvieren. Die Kurse werden in etablierten Vipassana-Zentren und an anderen temporär gemieteten Orten außerhalb der Zentren durchgeführt. Während des Kurses befolgen die Teilnehmer und Teilnehmerinnen bestimmte Verhaltensregeln, die die Meditation unterstützen (siehe Teilnahmebedingungen).
Durch das Praktizieren von Vipassana werden die Mechanismen, die unsere Gedanken, Gefühle, Urteile und Empfindungen steuern, deutlich. Durch direkte Erfahrung wird die Art und Weise, wie man Fortschritte macht oder sich zurückentwickelt, wie man Leiden erzeugt oder sich von Leiden befreit, verstanden. Die Praxis führt zu einem Leben, das gekennzeichnet ist durch gesteigerte Achtsamkeit und Bewusstheit, Klarheit des Geistes ohne Illusionen zu verfallen, Selbstbeherrschung und Frieden.